So langsam wird es Herbst in Deutschland. Die bunten Blätter fallen von den Bäumen. Die Tage werden kürzer und es regnet ständig. Rutschgefahr, Matsch und schlecht beleuchtete Wege sind vorprogrammiert. Mit der kühleren Jahreszeit wird es leider auch wieder gefährlicher auf der Straße – und das für alle Verkehrsteilnehmer. Als Radfahrer muss man jedoch besonders auf seine Sicherheit achten.
Viele scheuen sich dann weiter mit dem Fahrrad zu fahren, aufgrund der zunehmenden Unfallgefahr und steigen auf den öffentlichen Verkehr oder das eigene Auto um. Wer jedoch die wichtigsten Tipps zum Fahrrad fahren im Herbst beachtet, der muss sich keine Sorgen machen. Denn wie heißt es so schön: „Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur falsche Kleidung!“. Denn auch der Herbst bringt viele schöne Seiten mit sich, die man als Fahrradfahrer genießen kann! Es ist also Zeit, sich sein Fahrrad mal wieder genauer anzusehen und sich den neuen Herausforderungen sicher entgegen zu stellen.
Absolut wichtig ist funktionierendes Licht
Die Dämmerung, Niesel oder gar starker Regen erschweren die eigene Sicht und das „Gesehen-werden“ von anderen Verkehrsteilnehmern. Darum sollte auf jeden Fall das Vorder- und Rücklicht auf ihre Funktionalität geprüft werden. Seit vergangenem Herbst dürfen die Leuchten neben Dynamos auch mit Batterien betrieben werden. Zusätzliche Funktionen der Lampen wie Tagfahrlicht, Fernlicht und Bremslicht sind eine sinnvolle Ergänzung, um die eigene Sichtbarkeit für andere Verkehrsteilnehmer zu erhöhen. Bei der passiven Beleuchtung durch Reflektoren schreibt der Gesetzgeber vor, dass diese vorne und hinten am Fahrrad, sowie an den Pedalen und Speichen angebracht sein müssen. Alternativ sind auch Reflexstreifen am Rad anstelle von Reflektoren in der Speiche zulässig.
Bei E-Bikes gilt die Besonderheit, dass der Antriebs-Akku auch für die Energieversorgung der Lichter verwendet werden darf. Dabei muss jedoch sichergestellt sein, dass das Vorder- und Rückfahrlicht auch ohne den E-Bike Akku funktionieren.
Weniger Reifendruck reduziert Rutschgefahr
Nasses Laub oder rutschige Straßenbahnschienen werden im Herbst besonders schnell zu potentiellen Unfallquellen. Der ADFC rät, den Luftdruck der Fahrradreifen zu reduzieren. Dabei orientiert man sich am besten am Mindestdruck, der auf der Seitenflanke am Reifen angegeben ist. Bei niedrigem Druck in den Reifen hat man automatisch einen deutlich besseren Griff durch mehr Auflagefläche.
Geschwindigkeit dem Wetter anpassen
Gerade in der bevorstehenden Jahreszeit ist es sinnvoll, auch mal fünf Minuten früher loszufahren, um das Tempo reduzieren zu können. Wer sich nicht genügend auf den Verkehr und die Fahrbahn konzentrieren kann wegen zu hoher Geschwindigkeit, erhöht die Gefahr eines Unfalls für sich und andere Verkehrsteilnehmer. Aufmerksames Radfahren ist nun besonders wichtig: vermeiden Sie scharfe Bremsmanöver und abrupte Schlenker. Schauen Sie lieber einmal mehr nach hinten, um niemanden zu übersehen. Gleiches gilt auch für Sie: Gewähren Sie anderen den Vortritt in unklaren Situationen, um sich vor Fehlern anderer Verkehrsteilnehmer zu schützen.
Regenfester Zwiebel-Look
Sich wie eine Zwiebel kleiden, wenn es wieder kalt wird: Wer kennt das nicht? Das ist insbesondere für Radfahrer ein sehr guter Tipp. Mehrere Lagen Kleidung übereinander wärmen den Körper am besten. Dazu dann noch eine Outdoorjacke (und -hose) die gegen Wind und Regen schützt – und Sie trotzen erfolgreich dem Herbst! Aber auch gegen frierende Hände und Ohren schaffen Handschuhe und Mütze Abhilfe. Sicher gewärmt und trocken, kann man konzentriert durch den Verkehr am Morgen fahren!
Ein weiterer Ratschlag: Vermeiden Sie dunkle Kleidung zu tragen. Zusatzreflektoren am Helm oder der Jacke erhöhen Ihre Sicherheit nochmals.
Pedalen rutschfest machen bei feuchter Witterung
Es gibt einige teure und günstige Möglichkeiten, seinen Pedalen mehr Grip zu verleihen. Gerade mit nassen Schuhen rutscht man deutlich häufiger von den Pedalen ab– und das in Momenten, wo man es nicht erwartet. Alltagsradler können ähnlich wie die Profis aufrüsten. Es gibt spezielle Pedalen mit einer rauen Oberfläche, die ähnlich wie Sandpapier ist oder alternativ auch „Griptapes“ (eine Art Klebeband) zum Nachrüsten.
Niedriger Sattel ermöglicht schnelles reagieren
Sollte es aufgrund der Witterung doch mal zu einem unsicheren Moment kommen, wo Sie schnell reagieren müssen, bietet es sich an den Sattel etwas abzusenken. Ein paar Zentimeter reichen aus, um sich und das Fahrrad wieder ins Gleichgewicht zu bringen oder im schlimmsten Fall auch abzufangen.
Im Notfall die Straße nutzen
Der ADFC empfiehlt auf die Straße auszuweichen, wenn die Radfahrwege nicht ausreichend von Schmutz und Laub befreit sind. In deutschen Gemeinden und Städten ist es leider nicht üblich, dass die Radwege vor den Straßen gereinigt werden. Daher kann selbst bei ausgewiesenen Radwegen auf die Straße ausgewichen werden, wenn Radwege nicht verkehrssicher gemacht werden bei herbstlicher Witterung.
Zu guter Letzt: E-Bikes vor Kälte schützen
Der Akku eines E-Bikes ist besonders empfindlich und hat ähnlich wie wir Menschen eine Wohlfühltemperatur. Um die Leistungsfähigkeit des Akkus zu erhalten, sollte eine wärmende Hülle angebracht werden. Im Idealfall nehmen Sie den Akku jedoch mit in die Wohnung oder das Büro, und montieren diesen erst kurz vor Fahrtantritt an das E-Bike. Regen macht den E-Bikes nichts aus, da diese so konstruiert sind, dass die Elektronik geschützt ist. Dennoch ist es ratsam, das Fahrrad keiner dauerhaft feuchten Witterung auszusetzen.
Unser Fazit:
Achten Sie besonders darauf, wie andere Verkehrsteilnehmer sich verhalten. Gerade nasses Laub, Niesel und Nebel machen das Fahrradfahren deutlich ungemütlicher und unübersichtlicher. Doch im Herbst ganz darauf zu verzichten muss nicht sein, wenn man sich die Tipps zu Herzen nimmt. Das I LOCK IT-Team wünscht viel Spaß in der bunten und kühleren Jahreszeit!